Auf dem ehemaligen Zuckerfabrikgelände in Brühl ist eininnovativer Neubau entstanden, der Freiräume für Kreativität bietet. Ressourcenschonend in den Materialien, offen im Konzept und flexibel nutzbar – das sind die Ziele, die das Team für FreelancerInnen, Startups und kleine Unternehmen erreichen wollte, die zukünftig in dem Business-Center und Co-Working-Space untergebracht werden.
Das Projekt verfolgt nicht nur hohe energetische Ansprüche, sondern fördert auch die Synergien unterschiedlicher Arbeits- undInnovationskonzepte. Im Fokus stand ein moderner Planungsansatz für einnachhaltiges Gebäude, das ästhetisch ansprechend und nutzenorientiert ist. Der freistehende Baukörper, eingebettet in ein Gewerbegebiet, fügt sich typologisch in die Solitärstruktur der Umgebung ein, hebt sich jedoch durch seine räumliche Konzeption von den umliegenden Gebäuden ab. So entsteht eine eigenständige architektonische Qualität, die sich an Nutzungsgruppen richtet, die agil und offen arbeiten wollen.
Die abwechslungsreiche Gestaltung von Kommunikationsräumen,individuellen Einzel- und Teambüros sowie Co-Working-Bereichen schafft einedynamische Arbeitsatmosphäre. Das lichtdurchflutete Gebäude imPassivhaus-Standard wurde aus wiedergewonnenen Baumaterialien realisiert undmit einem intelligenten Energie-System ausgestattet.
Besonders nachhaltig ist der Bau durch seine Betonkernaktivierung, welche die Wärme- und Kälteverteilung in die einzelnen Funktions- und Arbeitsbereiche leitet. Das Gebäude wird über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung belüftet, während die Warmwasserbereitungin den WC-Bereichen dezentral und bedarfsorientiert erfolgt. Eine Photovoltaik-Anlage produziert die hierfür benötigte elektrische Energie. Durchden Einsatz von intelligent gesteuerter LED-Beleuchtungstechnik kann zusätzlichStrom gespart werden.
Für die Fassade wurde wiedergewonnener Abrissklinkerverwendet. Doch nicht nur in der Konzeption und Materialwahl des Gebäudesstanden Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Fokus: Auch die Gestaltung desInterieurs mit Upcycling-Möbeln, wie Tischen aus Gerüstbohlen oder einerGarderobe aus alten Kupferrohren, greift den Nachhaltigkeitsgedanken auf.
Aus: s. Kraus Architekten & Ingenieure GmbH, BrüneoCo-Working Space. In: Jahrbuch der Architektur 2021-2022, Münster 2021, S.234-239.